Stefan Michel
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Glossar

Eine Harmonische Schwingung ist eine sich wiederholende zeitliche Schwankung einer Zustandsgröße, die durch den Verlauf einer Sinusfunktion beschrieben werden kann. Dies ist zum Beispiel die Bewegung eines Pendels.

Eine Harmonische ist in der Physik das Ganzzahlige Vielfache einer Harmonischen Schwingung. Die Grundschwingung bezeichnet man als die 1. Harmonische. Alle Harmonischen oberhalb der Grundschwingung wird als Oberwelle bezeichnet.

Oberwellen im hörbaren Bereich werden in der Musik als Oberton bezeichnet. So wird die Grundschwingung als erste Harmonische betrachtet, eine Schwingung mit doppelter Frequenz als 2. Harmonische  entspricht dann dem ersten Oberton. Allgemein kann man formulieren: n+1 Harmonische entspricht dem n-ten Oberton.

Jeder natürlich erzeugte Klang (Stimme, Musikinstrument) besteht aus der Grundschwingung und seinen Obertönen. Das Lautstärkenverhältnis der einzelnen Harmonischen zueinander beschreibt die Charakteristik des Klanges. Aus dem Lautstärkenverhältnis lassen sich die einzelnen Klänge kategorisieren und identifizieren. Mehr dazu auf der Seite Physik.

Obertongesang ist eine Gesangstechnik, bei der das Zahlenverhältnis der Obertöne so manipuliert wird, dass lediglich ein Oberton besonders laut wird und alle anderen Obertöne herausgefiltert werden. So entsteht der Eindruck einer Zweistimmigkeit, wobei die Gesangsstimme deutlich verfremdet wird. Der Oberton entspricht in seiner Frequenz immer dem ganzzahligen Vielfachen der Grundschwingung. Geübte Obertonsänger können Obertöne gezieht erzeugen. So kann man bei gleicher Grundschwingung verschiedene Obertöne singen oder den Abstand zwischen dem Oberton und der Grundfrequenz beibehalten und die Grundfrequenz erhöhen (Parallelverschiebung beider Frequenzen). Schwieriger wird es, wenn man die Frequenz des Obertones beibehält und das Verhältnis zwischen Oberton und Grundschwingung verändert und lediglich die Grundfrequenz manipuliert. Vom polyphonen Obertongesang spricht man, wenn man die Grundfrequenz und das Zahlenverhältnis gleichzeitig ändert. Dann entsteht der Eindruck, zwei Töne unabhängig voneinander singen zu können. Man bleibt allerdings bei der Gesetzmäßigkeit, dass der Oberton das ganzzahlige Vielfache des Grundtones ist, Knecht. In Deutschland gibt das Albums “Stimmung” (1968) von Karl Heinz Stockhausen als erste Oberton Veröffentlichung.

Der Ansatz des Harmonic Chant, welcher von David Hykes seit 1975 entwickelt wird, ist ein anderer. Hier werden keine Frequenzen aus der Gesangsstimme durch Zungentechniken herausgefiltert, sondern es werden Harmonische Schwingungen in einem Bewustseinszustand innerer Ganzheit und Verbundenheit mit Körper, Atmung, Stille und Klang eingeladen zu erscheinen. Die normale Gesangsstimme erscheint dabei viel voller als beim Obertongesang, auch kann die Klangfarbe der Gesangsstimme unabhänig von der Harmonischen Schwingung verändert werden. Auch ist das Ertönen von mehreren Harmonischen Schwingungen zur Gesangsstimme möglich. Zunge und Lippen werden beim Harmonic Chant kaum bewusst zur Bildung von Harmonischen positioniert. Der Wechsel zwischen normalem Gesang und dem Harmonic Chant kann ganz spielerisch erfolgen, ohne das ein Wechsel von Gesangstechniken erkennbar würde. Besonders beeindrucken ist das Harmonic Chant innerhalb eines Chores. Das Album “Hearing Solar Winds” (1983) ist die erfolgreichste Veröffentlichung von David Hykes und dem Harmonic Choir.

 

 

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